Wieso macht der Maulwurf Hügel?
Fides, 4 Jahre
Maulwürfe leben unter der Erde in einem Bau mit vielen Gängen und Kammern. Da unten schlafen sie, jagen Würmer und legen Vorräte an. Beim Graben der Gänge müssen sie irgendwohin mit der überflüssigen Erde.
Stellt Euch vor, Ihr wollt einen Tunnel in eine Sandburg buddeln. Dann müsst Ihr den Sand vorsichtig herausholen und zur Seite schieben.
Der Maulwurf macht das mit seinen Hinterbeinen – er schiebt die Erde, die er mit den vorderen Grabschaufeln gelockert hat, unter sich hindurch und dann rückwärts aus dem Bau heraus. Der Maulwurf befördert die Erde also nicht mit der Schnauze nach draußen, obwohl es sein Name vermuten lässt. Das Wort Maulwurf hat sich aber aus dem viel älteren deutschen Wort „Moltwerf“ entwickelt, was einfach mit „Erdwerfer“ übersetzt werden kann.
Und somit häufeln sie mit der herausgeworfenen Erde Maulwurfshügel an.
Steckbrief
- Größe
11 bis 16 cm Gewicht: 50 bis 130 g - Merkmale
grau-schwarzes, dichtes Fell; winzige Augen, rüsselähnliche Schnauze, kurzer Schwanz; Vorderhände als Grabeschaufeln nach außen gedreht. - Lebensweise
Vierstündige Aktivitätsphasen wechseln sich mit ebenso langen Ruhephasen ab; kein Winterschlaf; Einzelgänger; Paarungszeit im März/April. - Nahrung
Regenwürmer, Insektenlarven (z. B. von Mücken und Käfern).
Angeberwissen
- 3 Minuten benötigt der Maulwurf für einen Gang von einem Meter Länge
- 20 Erdhügel kann er an einem einzigen Tag aufwerfen
- Der Maulwurf war das Tier des Jahres 2020.
Wie können Maulwürfe unter der Erde atmen?
Johanna, 10 Jahre
Die Antwort auf diese Frage steht in direktem Zusammenhang mit der ersten Frage. Die Hügel bilden nämlich die Fenster und Türen der unterirdischen Maulwurfswohnung: Durch sie kommt aufgrund ihrer lockeren Struktur frische Luft herein, und der Maulwurf kann auch mal heraus (was er allerdings nur sehr selten tut).
In den Maulwurfröhren ist der Sauerstoffgehalt 6–8 % geringer als im Freien und der Kohlendioxidanteil um das 10–50fache erhöht. Die Lungen des Maulwurfes sind daher stark vergrößert (ca. 1/5 des Körpergewichts) und sein Blut ist mit besonders vielen roten Blutkörperchen (Hämoglobin) angereichert.
Da der Maulwurf viel atmet und nur von tierischer Kost lebt, produziert er viel Kohlenstoffdioxid, das er durch die Maulwurfshügel entsorgen muss, um nicht innerhalb kurzer Zeit zu ersticken. Daher ist das Platt-Treten der Haufen durch den Menschen für den Maulwurf nur ein Signal, schnell neue Haufen aufzuwerfen.